Langes Sitzen
Auf dem Bürostuhl, im Auto, auf der Couch: Die meisten Menschen sitzen zu häufig und zu lange. Das steigert unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Lösung: Mehr Bewegung – im Alltag und beim Sitzen.
Es beginnt mit dem Drücken der Schulbank – im Sitzen. Später geht es für die meisten Menschen beruflich an den Schreibtisch – auf ein Bürostuhl. Und auch nach Feierabend passiert so einiges im Sitzen: Autofahren, Fernsehen, Essen. Spätestens, wenn der Rücken vor Verspannung schmerzt und die Beine schwer wie Blei sind, stellt sich die Frage, wie gesund ein überwiegend sitzender Lebenswandel überhaupt ist. Langes Sitzen, täglich acht oder mehr Stunden auf einem Stuhl, darauf ist der menschliche Körper gar nicht eingestellt, darüber sind sich Mediziner längst einig.
Langes Sitzen fördert Krankheiten
Zu langes Sitzen und Bewegungsmangel können das Entstehen verschiedener Krankheiten begünstigen. So sinkt durch langes Sitzen der Kalorienverbrauch. Der Stoffwechsel ebenso wie das Herz-Kreislauf-System laufen auf Sparflamme. Das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes steigt. Langes Sitzen strapaziert auch die Beinvenen. Beim Sitzen versackt das Blut leichter in den Beinen und belastet dadurch die Blutgefäße. Der Grund: Die Wadenmuskelpumpe, die beim Gehen den Blutfluss in den Beinvenen aktiv unterstützt und das Blut zurück zum Herzen pumpt, ruht beim Sitzen. Wer auf einem Stuhl sitzt, winkelt Knie und Hüfte an. Beide 90-Grad-Winkel erschweren den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Dadurch staut sich das Blut, die Beine können anschwellen. Langes Sitzen, beispielsweise im Flugzeug, kann sogar zu Thrombosen führen. Bei Bindegewebsschwäche kann eine gestörte Blutzirkulation die Entstehung von Krampfadern begünstigen.
Schlechte Körperhaltung durch langes Sitzen
Hängende Schultern, eingefallene Brust und Kugelbauch – auch die Körperhaltung leidet durch zu langes Sitzen. Denn Muskeln, die nicht beansprucht werden, erschlaffen. Die Arbeit am Bildschirm zwingt den Körper außerdem permanent in eine Zwangshaltung. Der Kopf ist nach vorne geneigt, die Schultern verkrampfen, Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sind nicht selten die Folge dieser Fehlhaltung. Durch zu langes Sitzen auf Bürostühlen kann auch die Beinmuskulatur mit der Zeit verkümmern, wenn der Ausgleichssport fehlt. Das Problem: Aus einer anfänglichen Haltungsschwäche kann irgendwann ein nicht mehr umkehrbarer Haltungsschaden werden. Dann flachen die Bandscheiben ab und das Skelett verformt sich.
Mehr Bewegung zwischendurch
Mitarbeiter im Büro kommen um langes Sitzen auf Bürostühlen ebensowenig herum wie die Kollegen, die in der Leitstelle auf einem Bürostuhl über acht bis zwölf Stunden sitzen und die Einsätze der Feuerwehr koordinieren. Wer beruflich ausschließlich sitzt, der braucht einen der so genannten Leitstellen-Bürostühle oder 24-Stunden-Bürostühle, die langes und zugleich bewegtes Sitzen möglich machen. Wichtig sind aber auch ein paar praktikable Alltagstipps: So sollten kleine Pausen überall möglich sein. Mediziner empfehlen, die Sitzposition häufig zu wechseln und aktiv nach Bewegungsmöglichkeiten zu suchen. Das können ein paar Schritte zum Kollegen oder der Gang in die Kantine sein. Bereits ein paar Schritte zwischendurch kurbeln den Kreislauf und den Blutrückfluss aus den Beinen an. Wer im Flugzeug, Bus oder einem Bürostuhl lange Sitzen muss, kann sich mit gymnastischen Übungen helfen. Unauffällige Gymnastik im Sitzen ist teils sogar am Bürotisch möglich. Ganz wichtig ist Ausgleichssport. Wer beruflich lange Sitzen muss, der sollte sich nach Feierabend die Turnschuhe anziehen und ein paar Runden um den Block joggen. Noch besser ist Schwimmen, da der Wassersport die Gelenke entlastet.
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